Die Arthrose des Daumensattelgelenks (Rhizarthrose)

(Der abriebbedingte Verschleiß = Arthrose des Daumensattelgelenks bzw. die operative Entfernung der großen Vieleckbeines)

Häufige Beschwerden:

  • Schmerzen im Daumensattelgelenk beim Ergreifen von großen Gegenständen
  • Schmerzen bei Drehbewegungen wie zum Beispiel beim Öffnen eines Türschlosses
  • Schmerzen in Ruhe und nachts am Daumenballen

Operative Methode:

  • operative Entfernung des großen Vieleckbeines an der Hand (Trapezektomie)

Funktion des Daumensattelgelenkes

Dem Daumensattelgelenk kommt bei kreisenden Bewegungen, sowie beim Gegenüberstellen des Daumens zu den Fingern (Opposition) eine Schüsselrolle zu, da hier das größte Bewegungsausmaß der Daumenbeweglichkeit vorhanden ist. Da die Knorpelflächen klein sind, entstehen hier vor allem bei der Oppositionsbewegung hohe Druckbelastungen.

Die Daumensattelgelenksarthrose

Die Verschleiß der Gelenkflächen des Daumensattelgelenkes tritt in der Regel um das 50. Lebensjahr auf. Frauen sind deutlich häufiger betroffen und erkranken 10 bis 15 mal häufiger an der Daumensattelgelenksarthrose.

Frauen haben ein kleineres Vieleckbein im Verhältnis zum 1. Mittelhandknochen. Ein Zusammenhang zwischen Adipositas und Arthrose konnte ebenso gefunden werden. Interessanterweise sind Schwerstarbeiter seltener betroffen als Personen mit geringer bis mittlerer Daumenbelastung.

Folgen einer Daumensattelgelenksarthrose

Durch den Verschleiß der knorpeligen Gelenkflächen resultieren die genannten Symptome. Einige Patienten berichten von einem zu Beginn der Erkrankung bestehenden Instabilitätsgefühl. Es kommt zunehmend schmerzbedingt zu einer Kraftlosigkeit der Hand. Im Endstadium entsteht eine Fehlstellung mit Überstreckstellung des Daumens im Sattelgelenk – es kommt zur Bewegungseinschränkung.

Behandlungsziel

Wir streben mit der Operation an, unseren Patienten eine normale Funktion des Daumens zurückzugeben.

Ist die Rhizarthrose durch die in der Praxis durchgeführte Untersuchung und einer Röntgenaufnahme des Daumens mit Sattelgelenk in zwei Ebenen diagnostiziert worden, raten wir unseren Patienten zu einer stadiengerechten Therapie. Im Frühstadium haben sich eine kurzzeitige Ruhigstellung in einer Orthese/ Schiene, Einnahme eines abschwellenden Medikamentes, ggf. unterstützend Ultraschall- oder Lasertherapie sowie Injektion von Hyaluronsäure bewährt. Bei einem Fortschreiten der Arthrose und Zunahme der Schmerzen mit Funktionsverlust des Daumens ist die operative Therapie dringend zu empfehlen.

Operationsmethoden

In unserer Praxis bevorzugen wir das alleinige Entfernen des großen Vieleckbeins. Eine früher praktizierte Sehneneinlage als Platzhalter führen wir nicht mehr durch. Das Zurückgleiten des Daumens in die Lücke ist mit keiner der genannten Methoden sicher zu verhindern. Dies haben eingehende wissenschaftliche Untersuchungen bestätigt ergeben. Wir achten besonders auf eine exakte Naht der Gelenkkapsel, um hier die bestmögliche Gelenkstabilität zu erreichen. Ein Ersatz mittels künstlichem Gelenk zeigt bislang keine besseren Ergebnisse und ist bis zum heutigen Tag mit wesentlich größeren Komplikationen verbunden, so dass wir von dieser Therapiemöglichkeit in unserer Praxis Abstand nehmen.

Nachbehandlung

Operierte Patienten können unsere Praxis bereits wenige Stunden nach dem Eingriff verlassen. Am Operationstag ist das Hochlagern der operierten Hand sehr wichtig um ein operationsbedingtes Anschwellen der Hand zu vermeiden.

Am Tag nach der Operation wird ein erster Verbandswechsel durchgeführt. Der Operateur erläutert den Verlauf des Eingriffs sowie die erhobenen Befunde und die durchgeführten Maßnahmen. Der weitere Behandlungsablauf wird dem Patienten ausführlich erklärt.

Medikamente

  • Voltaren bzw. Diclofenac (für zunächst 3-4 Tage): 2 mal 1 Tablette
  • Novalgin Tropfen 4 x 30°
  • Tramal bei Bedarf (nur bei starken Schmerzen): bis zu 4 mal pro Tag.

Ruhigstellung

Ist für eine Zeitdauer von 6 Wochen zwingend erforderlich, um eine gute durch Narbenbildung bedingte Gelenkstabilität zu erreichen und ein Zurückgleiten des Daumens zu verhindern.

Bewegung und eigenständige Übungen:

Eine sechswöchige Ruhigstellung des Daumens in einer Schiene ist zu empfehlen. Frühe physiotherapeutische Maßnahmen sind nicht angezeigt. Sie könnte zu einer Narbenstörung mit darauffolgender Kapsellockerung führen.

Kühlung

Regelmäßige Kühlung des operierten Bereiches an der Hand durch den liegenden Verband

Duschen

Nach sicherem Abheilen der Operationswunden und nach Rücksprache mit dem Operateur darf die Hand kurz gewaschen bzw. geduscht werden. Ein Aufweichen der Operationswunde ist unbedingt zu vermeiden. Längerer Wasserkontakt beim Baden oder Geschirrspülen ist erst nach 14 – 16 Tagen sicher möglich

Häufige Patientenfragen:

Ist eine offene Entfernung des großen Vieleckbeins ein schwerwiegender Eingriff?

Die Entfernung der Vieleckbeins stellt im positiven Sinne einen Routineeingriff dar. Wundheilungsstörungen treten selten auf. Die Schmerzen nach der Operation sind regelmäßig sehr gering.

Wie lang wird meine Operation dauern?

Unsere regelmäßig erhobenen Statistiken weisen eine durchschnittliche Operationszeit von 40 bis 60 Minuten aus. Die OP-Zeit hängt natürlich wesentlich von den individuellen Befunden und den daraus resultierenden Maßnahmen ab.

Muss eine Entfernung des großen Vieleckbeines sehr kurzfristig operiert werden?

Wie weiter oben beschrieben gibt es eine Vielzahl konservativer Therapiemöglichkeiten.

Bei der Entfernung des Vieleckbeins handelt es sich um einen planbaren Eingriff. Die Entscheidung zur Operation treffen wir gemeinsam mit Ihnen anhand der Beschwerden und des radiologischen Befundes. Grundsätzlich sollte die Operation vor einer beginnenden Fehlstellung des Daumens durchgeführt werden.

Der Eingriff kann in Abstimmung mit dem familiären Umfeld und dem Arbeitgeber geplant werden.

In jedem Fall klären wir in Kooperation mit Ihrem Hausarzt und dem Anästhesisten die Narkosefähigkeit ab.