Fußchirurgische Operationen

Welche Erkrankungen können wir behandeln?

  • Korrektur sämtlicher Vorfusserkrankungen und Vorfussfehlstellungen
    • Hallux valgus (Grosszehenballen)
    • Hammerzeh, Klauen-, Krallenzeh, verkrümmte Kleinzehe
    • Hallux rigidus (Arthrose im Bereich des Großzehengrundgelenkes)
    • Bunionette Deformität (Schneiderballen)
  • Fersensporn
  • Haglundexostose
  • Achillessehnenruptur

Gibt es nicht operative Therapien (konservative Therapien) bei Deformitäten der Zehen?

Zehenfehlstellungen sind häufig mit dem sogenannten Senk-Spreiz-Fuß und Achsabweichungen der Großzehe (Halux valgus) assoziiert. Sofern die Deformitäten noch nicht zu weit fortgeschritten sind, kann durch Zehengymnastik und Einlagen-, Nachtschienen- Versorgung oder Zügelverbände und entsprechende Schuhzurichtung zur Behandlung von Druckstellen eine Beschwerdelinderung erreicht werden. Sie behandeln jedoch nicht die Ursache, sondern lediglich die Folgeerscheinungen. Eine ursächliche Therapie ist nur durch einen chirurgischen Eingriff möglich.

Was ist ein Hallux Valgus (Schiefstand der Großzehe, Grosszehenballen)?

Diese Fehlstellung der Großzehe entsteht meist durch Veranlagung und wird häufig durch modisches Schuhwerk verstärk. Die Großzehe weicht nach außen ab („Hallux valgus“). Dadurch wird die Zugrichtung der Strecksehne verändert und verstärkt zusätzlich die Achsabweichung der Großzehe. In der Folge weicht der 1. Mittelfußknochen mit seinem Köpfchen nach innen ab („Ballen“).

Durch den heraustretenden Mittelfußknochen bildet sich der Ballen, welcher neben kosmetischen Problemen häufig schmerzhafte Druckstellen, Schwellungen und Entzündungen zur Folge hat.

Auch die 2. Zehe wird häufig durch die Achsabweichung der Großzehe bedrängt und kann sogar vollkommen von der großen Zehe verdrängt werden. Infolge der Großzehen Fehlstellung kann es zudem zu Gelenkknorpel Verschleiß (Arthrose) im Großzehengrundgelenk kommen. In der weiteren Folge kann es zu einer Überlastung der benachbarten Kleinzehen, Gelenke und Mittelfußknochen mit entsprechenden Schmerzen kommen („Metatarsalgie“). Häufig bilden sich dann schmerzhafte Druckschwielen unter den Grundgelenken an der Fußsohle.

Welche operativen Behandlungsmöglichkeiten gibt es für den Hallux valgus?

Es gibt verschiedene Ursachen (Entitäten) und Schweregrade der Achsabweichung. Wenn sämtliche konservativen Maßnahmen wie Physiotherapie mit Stärkung der Fußmuskulatur oder Schienenbehandlungen ausgereizt sind, hilft häufig nur noch eine operative Intervention. In Abhängigkeit der Verschleißveränderungen und Achsabweichung erfolgt entweder eine Umstellung im Bereich des Köpfchens des Mittelfußknochens (Chevron Osteotomie) oder im Schaftbereich (Scarf Osteotomie). Bei schweren Deformitäten ist eine Umstellung im Bereich der Mittelfußknochen Basis (Basis Osteotomie) notwendig.

Was ist ein Hammer-, Krallen-, Klauenzeh oder verkrümmter Kleinzehe?

Der Hammerzeh (Digitus malleus) und Krallenzeh ist eine Fehlstellung der 2.-5. Zehe. Bei der Hammerzehe ist nur das Endglied gebeugt. Bei Krallenzehen findet sich ein übergestrecktes Grundglied und eine Beugung im Endglied der Zehe. Bei der Klauenzehe kommt es zusätzlich zu den Deformitäten der Krallenzehe zu einer Ausrenkung (Subluxation, Luxation) im Zehengrundgelenk.

Welche operativen Behandlungsmöglichkeiten gibt es für Hammer-, Krallen-, Klauenzeh und die verkrümmte Kleinzehe?

Es handelt sich um einen kleinen operativen Eingriff der häufig in Kombination mit der operativen Großzehen Korrektur erfolgt. Hier wird ein Stück des hervorstehenden Knochens entfernt und bei schweren Deformitäten eine Sehnenverlagerung durchgeführt. Häufig wird die Zehe vorübergehend mit einem Draht stabilisiert.

Was ist ein Hallux rigidus (Steife Großzehe)?

Hierbei handelt sich um eine Einsteifung des Großzehengrundgelenkes welche häufig durch einen dort auftretenden Verschleiß (Arthrose) bedingt ist. Je nachdem wie weit die Arthrose fortgeschritten ist, besteht die Möglichkeit einer gelenkserhaltenden Operation oder bei schwerer Destruktion des Gelenkes einer gelenksversteifenden Operation.

Was ist ein Schneiderballen (Bunionette Deformität, verdickter Kleinzehen Ballen) und wie kann er therapiert werden?

Ähnlich wie an der Großzehe, kann es auch an der Kleinzehe zu einer achsabweichenden Fehlstellung kommen. Ähnlich wie bei der Großzehe ist auch hier die Höhe des Sägeschnitt (Osteotomie) abhängig von der Achsabweichung.

Was ist ein Fersensporn und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Fersenschmerzen im Fußsohlenbereich, die sogenannte Plantarfasziitis haben ihre Ursache häufig in der Entzündung der Sehnenplatte an der Fußunterseite. Häufig ist eine Überlastung des Fußes Auslöser dieser Beschwerden. Die Behandlung erfolgt meist konservativ mit einer Kombination aus entzündungshemmenden Medikamenten, welche mit einer Spritze in den schmerzhaften Bereich injiziert werden und in Tablettenform. Darüber hinaus wird mit Krankengymnastik in Form von Querfriktion und Anleitung zu Dehnungsübungen sowie der Rezeptierung von speziellen Einlagen die Therapie ergänzt. Darüber hinaus ist auch die Stoßwellentherapie eine gezielte Möglichkeit die Beschwerden zu lindern. Die Stoßwellentherapie bei Fersensporn wird von den meisten Krankenkassen übernommen. Sollten die Beschwerden trotz oben genannter Maßnahmen nicht ausreichend zurückgehen, muss in seltenen Fällen ein Fersensporn operativ entfernt werden.

Was ist eine Haglund Exostose (Fersenhöcker, dorsaler Fersenschmerzen) und welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

Durch eine chronische Reizung im Ansatzbereich der Achillessehne kann es zu einer Schleimbeutelentzündung an der Ferse kommen. Durch diese chronische Reizung kann es zudem zu einer Verdickung und vermehrten knöchernen Auswucherung in diesem Bereich kommen. Die Behandlung erfolgt meist konservativ mit einer Kombination aus entzündungshemmenden Medikamenten, welche mit einer Spritze in den schmerzhaften Bereich injiziert werden und in Tablettenform. Darüber hinaus wird mit Krankengymnastik in Form von Querfriktion und Anleitung zu Dehnungsübungen sowie der Rezeptierung von speziellen Einlagen die Therapie ergänzt. Sollten die Beschwerden trotz oben genannter Maßnahmen nicht ausreichend zurückgehen, muss in seltenen Fällen die Haglund – Exostose operativ entfernt werden.

Welche Therapieoptionen gibt es bei der Achillessehnenruptur?

Zunächst muss unterschieden werden, ob es sich bei einer Achillessehnenruptur um eine durch Über- oder Fehlbelastung bedingte traumatische Ursache handelt, oder ob die Achillessehne chronisch degenerativ vorgeschädigt ist. Durch eine Ultraschalluntersuchung (Sonografie) sowie Magnetresonanztomografie (MRT) kann dies weiter differenziert werden.

Grundsätzlich ist die operative Therapie der Achillessehne der konservativen vorzuziehen, da die Remobilisation und auch die langfristigen Ergebnisse besser sind. Insbesondere bei traumatischen Achillessehnen Verletzungen kann durch die Anwendung einer minimalinvasiven operativen Technik ein sehr gutes Ergebnis bei kleinem operativem Eingriff erzielt werden. Bei chronisch degenerativ vorgeschädigten Achillessehnen ist die minimalinvasive Naht jedoch in manchen Fällen nicht möglich und es muss ein offenes Verfahren verwendet werden, um den entstandenen Defekt in der Sehne stabil zu rekonstruieren. Eine konservative Therapie sollte immer dann gewählt werden, wenn zusätzliche Erkrankungen, zum Beispiel Stoffwechselstörungen wie schlecht eingestellter Diabetes mellitus, Durchblutungsstörungen der Beine oder Ähnliches vorliegen.